Ja, genau richtig. Für das Silberlot sollte in der Muffenverbindung so 0.05-0.1 Spalt sein, bei Messing in etwa die doppelte Größenordnung. Bei den Ausfallern werden ja sehr große Spalte mit Messinglot überbrückt. (knapp 2mm vom 6mm Ausfaller bis zur ca. 10mm Innenwandung)
Saugend bezog sich hier auf den Schlitz, der geht beim Löten durch die Hitze eh auf. Bei Richard Sachs, Doug Fattic u.a. hab ich gelesen, dass die Ausfaller schön stramm im Rohrschlitz sitzen sollen zwecks leichter Fixierung.
Ich hab ja noch nicht viel Löterfahrung, aber:
Die Kiste mit dem umlaufenden Spalt bei der Muffenverbindung und dem somit quasi "schwebenden Rohr" ist imho eher theoretischer Natur, solange man alles auf Spalt schleift. Das Rohr liegt ja nie über die ganze Länge gleichmäßig in der Muffe an, das ist ja eine sehr raue Kontaktzone. Da zieht sich das Lot dann schon rein. Man sollte halt das ganze nur nicht so eng machen, dass man das Rohr in die Muffe quetscht und dann rundum alles dicht ist.
So denkt sich das zumindest der Mann, der noch nie eine Muffe glötet hat...
Bezüglich "messen" des Spaltes:
Also so viel Gefühl hab ich schon in den Händen.
Ich hab über die Zeit schon einige Presspassungen , Gleit-/Schiebsitze und Gleitlager gebaut und hier und da mal beim Moterenzusammenbau Kolben in frisch gehonte Zylinder eingefädelt (da lagen die Passungen ähnlich).
Unter 0.05 ist das mit rauen Flächen bald kein Schiebesitz mehr, da klemmts schon schnell je nach Materialpaarung. (meine Gleitlager lagen so um 0.03-0.05, das geht dann bei glatten und evtl. geölten Flächen "saugend")
Bei 0.1 fängts dann schon an, das man das Wackeln deutlich spürt.
Wenn man mal nen Dutzend Passungen in der Hand hatte und dran rumgeschoben und rumgedreht hat, bekommt man da nen gutes Gefühl für.